Dienstag, 27. Januar 2015

Seelenlandkarte



Barceloneta/Barcelona - Dezember 2014

Die besten Entdeckungsreisen macht man nicht in fremden Ländern, sondern indem man die Welt mit neuen Augen betrachtet - Marcel Proust


Ich beschäftige mich gerade ziemlich viel mit dem Thema - Heilung- so ziemlich in jeder Form.
(Zum Beispiel lese und lerne ich immer noch sehr viel über Aromatherapie)

Dabei entstanden auch folgende zwei Listen. Ich teile sie jetzt mit dir, weil ich mir denke, vielleicht lohnt es sich für dich ebenfalls, deine eigenen zu erstellen?

Orte machen was mit uns. Wenn wir wo waren, gehen wir als Andere wieder von dort weg. Egal, ob wir nur ein paar Minuten oder Jahre dort verbracht haben.
Es gibt Kraftorte, die sich tief in deine Seele reinverwurzeln. Sich verweben mit dem, der du bist und dem, der du gerade wirst. Du musst in einer stressigen Situation nur kurz an den Platz denken und schon wird dir ruhiger zumute. Es gibt aber auch Energieräuber Orte. Städte, Gegenden oder Länder, mit denen du noch eine Rechnung offen hast. Meist ist es ziemlich subtil, aber irgendwas piekst da noch in deinem Herz oder Kopf. Dein Bauch ziept ungut, wenn du an diesen Platz denkst. Du willst lieber gar nicht erst dran denken.

Ich glaube, das ist ein Zeichen. Ein Zeichen, dass du dort irgendwas erlebt oder gefühlt hast, das du noch nicht ganz verarbeitet hast. Vermutlich lohnt es sich, da noch mal genauer hinzuschauen. Das Thema zu bearbeiten und dann loszulassen. Aufzuatmen. Ah, es ist weg. Das blöde Ziepen ist endlich weg. Du kannst den Ort vielleicht sogar noch mal ganz neu erleben, wenn du wieder hin kommst.

Mir ging es so mit Barcelona. Ich war 2011 zum ersten Mal da. Ich fand es ganz nett, joa... aber irgendwas saß da richtig fest. Ich konnte nicht richtig heimisch werden. Irgendwie war der Wurm drin. Schon während des Urlaubs wollte ich am liebsten wieder weg. Ich musste meine Urlaubsfreude spielen. Ein paar Mal war ich kurz vorm Heulen. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Inzwischen weiß ich wieso... Ein einziger Satz, alkoholisiert und gedankenlos in einer Bar ausgesprochen, kann dich (mich) nämlich auf Jahre hinweg verstören und verwunden...
Ich war 2014 wieder da. Ich hab mich gesträubt. Mit Händen und Füßen. Erst in letzter Minute zugesagt. Trotz sündhaft teurem Flug...  Und dann war ich wieder da. Meine Erwartung war bei kleiner tausend. Und dann stand ich da. In der Mitte der Stadt. Auf den Straßen und Plätzen, wo ich schon einmal war. Mir wurde schlagartig klar, worum es bei diesem alten Bauchziepen ging. Ich habe gelacht, ich habe meditiert, ich habe getanzt und die Stadt neu erobert.
Als eine neue Person erobert. Der Mari von 2014 wurde dann auch ganz schnell und klammheimlich von Barcelona das Herz geklaut. Die Stadt ist zur Seelenstadt geworden. Der Ort einer Transformation.

Es ist egal, was andere mit einem Ort verbinden, was verbindest DU damit? Die meisten Urlauber kommen wohl sehr glücklich aus Ferien in Kroatien zurück, oder? Ein schönes Land. Doch für mich sitzen dort noch heute ein paar Wunden aus meiner Jugend.

Ich habe zwei Listen gemacht. Eine mit Orten, die mich tragen. Die mir Halt geben und Freude. Und eine zweite mit den anderen Orten. Den Alptraumorten. Wo unsichtbare Dämonen sitzen und mir aus zeitlicher und räumlicher Ferne immer noch Lebenskraft rauben. Ich werde sie langsam abarbeiten diese zweite Liste.  
Denn es ist nie der Ort selbst, der düster ist. Es sind Begegnungen und Ereignisse, die dort geschehen sind und es sind vor allem auch meine Interpretationen davon.  

Die negativen Geschichten, die wir uns immer wieder selbst im Kopf wiederholen und die so zu unserer "Wahrheit" werden. Die kennst du wohl auch, hm?

Ich habe schon erzählt, dass ich gerade viel "heile". Ich will auch die alten Geschichten über diese Orte heilen.
Mit einem still im Kopf wiederholten Mantra zum Beispiel:  I accept --- I forgive.

Direkt noch mal hinzureisen und mich zu konfrontieren ist gar nicht nötig. Dafür hat schon Barcelona gereicht. Die eine Stadt hat für alle anderen Orte als Vergebungsort mit ausgereicht.
  
Wenn ich hinschaue, statt -weg, dann bringe ich Licht in die düsteren Ecken meiner Seelenlandkarte und dann bin ich bald schon wieder bereit für neue Reiseabenteuer. Es wäre doch zu schade, darauf zu verzichten, oder?



Meine persönliche Kraftort Liste - 
Die großen und kleinen Kraftorte der letzten Jahre und meine Hippie Erklärungen dazu:

Schottland- Wiege der Befreiung
Highlands- Heimat meiner Seele
Andalusien - Rastplatz zum Ausruhen
Ronda - Tor zum Himmel
Istanbul - Stadt der Hingabe
Südfrankreich - Region des Vertrauens in das Entstehen
Barcelona - Herzstadt der Verwandlung
Rom: Heimat meines Körpers, heiliger Boden
Irland: Tanzfläche der Feen und See der Gemeinschaft
Griechische Inseln: anarcho Seelenheimat der Weisheit der Alten
London: Erweckung meiner Sprachkraft
Lanzarote: Friedensbund mit der Erde
Forsting: Pfad des Durchhaltevermögens
Augsburg: Konzertsaal der Selbstliebe
Regensburg: Bahnsteig der Wahrhaftigkeit




... und ewig das Meer <3

Sonntag, 11. Januar 2015

Zen (1) Was ich aus einem missglückten Bastelprojekt heute über Achtsamkeit gelernt habe

 

Ich bastle gerne. Ich übe seit 1,5 Jahren regelmäßig Zen Meditation. Was das miteinander zu tun haben kann, erzähle ich dir jetzt.

Ich bastle leidenschaftlich gerne. Angefangen habe ich als Kind und danach einfach nie aufgehört. Heute habe ich mir endlich wieder einmal ausgiebig dafür Zeit genommen. Habe den Fußboden mit Zeitung ausgelegt, mein Projekt zurecht gelegt und voller Begeisterung mit Acryl Farben und den Händen (statt Pinseln) losgematscht. Die hellste Freude! Ich wollte mir eine Notizbuchhülle (ähnlich dem Midori Travelers Notebook) gestalten. Hatte ein genaues Ergebnis schon vor Augen. Ich wollte ein Stück PVC (aus dem ich schon öfter Notizbuchhüllen gebastelt habe) bemalen. Nämlich mit dem Motiv einer Galaxie/des Weltalls. Vorne drauf sollte dann noch ein Symbol (deathly hallows) und ein Spruch aus Harry Potter. Ein richtig magisches, galaktisches Harry Potter Notizbuch sollte das werden. Soweit alles klar!
Ich habe rumgemalt, rumgebastelt und war am Ende hoch zufrieden: Genau so sollte das werden. Genial! Richtig schön!

Und dann.....

kam die Schrecksekunde. Die Acrylfarbe blättert nach dem Trocknen ab... Die Farbe haftet nicht auf dem Untergrund.... Verdammte Sch... Das hat doch bisher auch immer geklappt?
Ungefähr eine Minute habe ich mich furchtbar aufgeregt. Der Nachmittag verschwendet! Das Notizbuch verdorben! Verflucht noch mal...

und dann....

setzte eine unerwartete Ruhe in mir ein. Der Gedanke stieg hoch: Willst du dich jetzt wirklich darüber stundenlang ärgern?
Ist es wirklich so wichtig? Kannst du nicht lieber etwas aus der Erfahrung lernen?

... Ich war gelinde gesagt, verblüfft über mich selbst. Jeder Bastler kennt das: Mindestens jedes zehnte Projekt geht auch mal schief. Mir ist schon richtig viel schief gegangen als Bastler und jedes Mal habe ich mich fürchterlich darüber aufgeregt.
Doch diesmal nicht. Es scheint, als wären erste Anflüge von Zen aus dem Meditationsraum heraus in meinem Alltag angelangt. Das ist unheimlich schön :)

Ich möchte deshalb kurz noch einmal für mich (und für dich) festhalten, was ich aus diesem kleinen Bastel Malheur heute gelernt habe:

- Der Augenblick zählt. Ich bin für ca. eine Stunde beim Malen total im Augenblick aufgegangen. Habe alle Gedanken und Sorgen vergessen und war einfach nur in der Gegenwart.

- Es ist nicht der Gegenstand, der dich glücklich macht, sondern das Gefühl. Auch wenn das Notizbuch jetzt im Müll gelandet ist, habe ich immer noch ein Foto vom Resultat (bevor die meiste Farbe abgeblättert ist) Es wird mich erinnern: Die Kreativität dieser Stunde kann mir keiner nehmen. Auch nicht Stolz und Erfolg, dass mein Bild (zunächst) wirklich genau so wurde, wie ich es haben wollte. Auch nicht die Zufriedenheit, dass ich beim Basteln heute self-care ausgeübt habe, Selbstfürsorge. Ich habe heute gebastelt statt zu arbeiten und habe so Energie für die Aufgaben der nächsten Woche aufgetankt.

- Planung und Spontanität haben beide ihre Berechtigung. Hätte ich ein langlebiges Ergebnis haben wollen, hätte ich besser recherchieren müssen (Haftmittel/andere Lacke...) aber: heute ging es um Spontanität. Einfach machen. Die Sinne einsetzen. Spielen. Los schmieren, wie ein Kind. Wenn es um Freude am Schaffen geht und nicht so sehr um das Ergebnis: Leg einfach los, stürz dich rein. Kümmere dich nicht um das Resultat.

- Alles oder Nichts ist eine Einstellung, die mich nicht weiterbringt. Nach meinem Ärger konnte ich ein kleines Eckchen meiner gemalten Galaxie mit etwas Kleber retten. Ich habe das Bild in einen Bilderrahmen gepackt, statt um ein Notizbuch gewickelt. Ich habe ein Ergebnis. Wenn auch nicht das perfekte. Jedes Mal, wenn ich das Bild jetzt anschaue, werde ich an Coldplay denken.
"There is a crack in everything. That's how the light gets in... (Coldplay- Up with the birds)
 
 
Das Leben fließt. Lockere deinen Griff. Nur du kannst entscheiden, ob in deiner Erinnerung die 5 Minuten Frust über das missglückte Resultat zurückbleiben sollen, oder Freude und Dankbarkeit für eine Stunde Bastelspaß.
Dankbarkeit, so viel Freizeit haben zu dürfen. Dankbarkeit genug Geld für einen Luxus wie Malutensilien zu haben. Dankbarkeit über zwei gesunde Hände. Dankbarkeit über das Internet und pinterest, die mir unendlich viel Bastel Inspiration liefern.

Mein Monatsmotto für den Januar lautet - less- 
Meine beste Freundin meinte dazu in einer Blödelei: Less Upsetti - more Spaghetti
Getreu dem Spruch "Kinder und Narren sagen die Wahrheit": Sie hatte Recht. 
 
Upsetti - to be upset - sich aufregen, bringt mir nichts. Soll ich mich jetzt ewig über das missglückte Bastelprojekt aufregen? Oder vielleicht doch lieber einen Topf leckere Spaghetti kochen und mit meinem Leben weitermachen? Ich glaube ihr wisst, wofür ich mich heute entschieden habe.

Coming Soon - Wie es auf Edition Mari weitergeht


               Der Post, der auch den Titel "schamlose Eigenwerbung" hätte tragen können.... :)

Mein Blog ist ja noch ganz neu. Es steht noch fast nichts drauf. Das heißt, wenn du dich hier her verirrt hast, verschwindest du vielleicht auch gleich schon wieder. Du weißt schließlich gar nicht, wo das so hingehen soll mit diesem Blog.

Das möchte ich jetzt ändern. Ich habe nämlich schon ein ganzes Notizbuch voller Blogpost-Entwürfe. Genug vermutlich, um das ganze Blogger Jahr 2015 zu füllen. Aber (meine) Zeit ist ja schließlich endlich und Qualität ist mir wichtig. 
Ich will hier öfter mal Ratschläge geben, z.B. über die Pflege des eigenen Energiehaushalts. Da macht es nur Sinn, wenn ich mich auch selber daran halte und mich kräftemäßig nicht gleich völlig für diesen Blog verausgabe. Schließlich habe ich ja nebenher auch noch den ganz normalen Alltag, Beruf und verschiedene kleine Herzensprojekte am Start :)

Ich würde mich deswegen sehr freuen, wenn du etwas Geduld mit mir hast und ein wenig auf mich wartest, bis sich der Blog füllt.

Deshalb erzähle ich dir jetzt einfach mal, wie es in nächster Zeit auf Edition Mari (vielleicht) weitergeht:

Viele meiner Entwürfe wirst du wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen. Das ist auch gut so. Mein Blog Notizbuch ist meine Ideen Schmiede. Es dient dazu, meine Gedanken aus dem Kopf zu bekommen und damit wieder neuen Platz zu schaffen auf der mentalen Festplatte. Gelegentlich aber, spukt mir ein Thema, auch nach dem Aufschreiben, noch regelmäßig im Kopf herum. Ich glaube, dann ist es Zeit, es in die Welt hinaus zu lassen und mit dir zu teilen.

Ein paar dieser Entwürfe, die ich in nächster Zeit gerne zu veröffentlichten Posts umwandeln will, sind diese hier:


- Veränderungen (pt.1) level up - "einen Schritt besser" statt "ganz oder gar nicht"

- Dein Energie Akku - was das ist und wie du ihn aufladen kannst

- 2 Möglichkeiten, wie du dir als kreativer Chaot endlich mehr auswendig merken kannst

- #minsgame: Meine Ausmist Challenge im Januar

- Warum self-care (Selbstfürsorge) so ziemlich das selbst-loseste ist, was du tun kannst

- Energie Management für Introvertierte

- Travelhacks - gestalte dein reisen ab sofort luxuriöser und stressfreier, (fast) ohne Geld dafür ausgeben zu müssen

- Washitape Täschchen (nicht nur) für deinen Filofax basteln

- 4 Ideen, was du noch mit deinem alten Wandkalender von 2014 anstellen kannst (außer wegschmeißen)



Es sind auch bereits 2 kleine Blog Specials /Serien in Arbeit:

-Barcelona Reisespecial (inklusive Mari Geheimtips :))

-Gesunde Ernährung - wie du es endlich schaffst, sie dauerhaft in dein Leben zu integrieren


Da hab ich ganz schön viel vor, oder? Vielleicht kommen in 2 Tagen auch schon wieder ganz neue Ideen und manche von diesen hier werden wieder ausgesiebt.

Wenn dich irgendetwas davon anspricht, park mich doch bitte einfach in deinem Blogreader (z.B. Bloglovin) zwischen.
Oder pack mich in deine Lesezeichen. Und dann schau in einigen Wochen noch mal her.

Wenn du auch ein Organisations- und Papier Freak bist, so wie ich, notiere es dir vielleicht sogar in deinem analogen Kalender.

(Wuhhuu, wie genial wäre das, wenn das jemand wirklich macht? Kleiner Ansporn: Schick mir ein Beweisfoto von deinem Kalender, auf dem in einigen Wochen die Erinnerung drinsteht, Edition Mari nochmal aufzurufen. Die ersten 5 Einsender bekommen eine tolle Postkarte von mir, so richtig zum Anfassen mit Text und Bild, in ihren Briefkasten. Ich melde mich dann bei dir wegen der Postanschrift.)

In ein paar Wochen nämlich, da werden hier schon ein paar mehr Texte stehen und du kannst dir überlegen, ob mein Blog und ich als Person zu dir passen.
Wenn das, was ich so von mir gebe, dich nicht anspricht, hey, kein Ding, geh einfach wieder woanders hin.
Vielleicht denkst du dir ja aber auch: "Diese Mari ist gar nicht mal so doof". Das fänd ich dann enorm cool natürlich :)

Spricht dich einer meiner Postentwürfe besonders an? Willst du etwas schneller lesen, als ein anderes Thema? Oder interessiert dich noch was ganz anderes von mir?

Verrats mir bitte in den Kommentaren :)
Ich schreib auch für dich. Wenn du mir Rückmeldung gibst, hast du mehr von mir :D


P.S. Die Tabs in der Kopfzeile (About, Impressum etc. werden in den nächsten Tagen und Wochen ebenfalls befüllt)

Dienstag, 6. Januar 2015

Warum du heute räuchern könntest, auch wenn du kein Christ bist und wie das geht


  (Foto privat- @ mein Papa)

Heute ist der christliche Feiertag -Heilig 3 König-. Ich will gar nicht viel über dieses Fest schreiben. Wenn es dich näher interessiert, kannst du den Begriff ja einfach kurz in eine Suchmaschine eingeben - es lohnt sich!

 
Wie wird an Heilig 3 König geräuchert?
 
Ich will dir lieber etwas erzählen über den Brauch, an diesem Tag mit Weihrauch das Haus "aus"zu räuchern. Wie genau das vor sich geht, kann je nach Region oder sogar je nach Familie in Bayern/Deutschland ziemlich unterschiedlich aussehen. 

Wie machen wir es?
Meine Eltern und ich gehen jedes Jahr an Heilig 3 König mit einem kleinen Räuchergefäß voll Weihrauch durch das ganze Haus, jedes Zimmer, auch Keller und Garage. Außerdem verspritzen wir Weihwasser in diese Räume. Dabei sprechen wir ein paar immer gleiche Gebetsworte in jeden Raum hinein.
Wer von uns dabei welche Aufgabe hat, ist festgelegt und bleibt immer gleich. 
 
Egal wie es genau gemacht wird, es geht beim Räuchern an 3 König eigentlich immer darum, das eigene Haus zu Beginn des neuen Jahres zu segnen und energetisch zu "reinigen". Man sagt (Gott) danke für das vergangene Jahr. Für alles, was einem an ideellen Gaben zu Teil wurde. Auch danke für seinen materiellen Besitz (der sich in den Zimmern befindet, die man räuchert - und auch danke für das Haus/die Wohnung selbst)
Man bittet (Gott) darum, einem diesen Segen auch im neuen Jahr wieder zukommen zu lassen.
 
Räuchern ist schon ein sehr altes Ritual. Ohne es genauer recherchiert zu haben, würde ich sagen, es liegt in der ein oder anderen Form nahe am Beginn der Menschheit. Das Christentum hat es natürlich nicht erfunden. Es hat dieses Ritual aber gerne aufgegriffen, weil schon den frühen Christen klar wurde, welche große Bedeutung die rituelle Wirkung von Duft haben kann. 

 
Die Wirkung von Duft
 
Warum ist das so? Düfte wirken beim Einatmen direkt auf das limbische System ein. Dort sitzen deine Emotionen. Vor allem Erinnerungen und Gefühle. Diese kannst du mit bestimmten Duftrichtungen gezielt ansprechen. Die Emotionen beruhigen oder beleben.
 
Leider ist das gezielte Einsetzen von Düften  fast der gesamten Menschheit heute ein wenig in Vergessenheit geraten. So wie Rituale im 21. Jahrhundert generell gerne vernachlässigt werden. Auch im Christentum ist das nicht viel anders. Das Weihrauchfass im Gottesdienst ist noch so ein kleines Überbleibsel, wo die Wirkung von Duft gegenwärtig wird.

Räuchern an 3 König - auch ohne Christ zu sein!
 
Merkst du was? All das, worüber ich geschrieben habe, kann dir auch sehr gut tun, wenn du kein Christ bist. Deinen Dank und deine Bitte kannst du richten an wen immer du willst. Vielleicht in Gedanken oder hörbaren Worten an die Personen, die für dein Glück letztes Jahr (mit) zuständig waren oder wenn du dir unschlüssig bist, auch nur hinaus in die Weiten des Universums. Irgendwer wirds schon hören und selbst wenn nicht, hast du zumindest deiner Freude oder deiner Bitte, vielleicht auch deiner Trauer über Vergangenes + Neues Ausdruck verliehen, bist sie losgeworden. Du wirst sehen, dass dir das gut tut. Probiers einfach mal aus - es muss nicht länger dauern als 10 Minuten.
 
Wenn du ein Christ bist, so wie ich, kannst du dir auch überlegen, ob du dieses Ritual wiederbeleben willst. Es ist oft ziemlich schwer Gott im Alltag nicht aus den Augen zu verlieren, auch wenn du an ihn glaubst. Feiertage und kleine Rituale, wie das Räuchern, helfen dir, ihn nicht zu vergessen und ihn in dein Leben einzuladen.
 
Noch was: Auch wenn du diesen Post nach dem 6. Januar liest, ist es nicht zu spät. Noch der ganze Januar und Februar zählen als "Anfang des Jahres" und auch danach im restlichen Jahr können dir Räuchern/Düfte gut tun, etwa um einen Neubeginn zu symbolisieren oder etwas abzuschließen.

Wie geht Räuchern konkret?
 
Du brauchst gar keinen Weihrauch und kein bestimmtes Gefäß dazu (auch wenn der toll riecht/ das Gefäß toll aussieht)
Nimm einfach, was du da hast und einen wohligen Duft abgibt!
Das kann außer Räucherwerk/Weihrauch sein:
 
- eine Aromalampe mit ätherischem Öl
- Räucherstäbchen
- ein paar Spritzer Parfüm
- ein Raumduft
- ... denk dir selber was aus
 
Erfinde einfach dein eigenes Ritual mit dem Duft, den Gesten und den Worten, die sich für dich stimmig anfühlen. Falls du dich noch nicht ganz rantraust, such einfach mal im Internet, wie es andere so machen, oder frag jemand aus deiner Umgebung.  Besonders ältere Leute kennen sich oft überraschend gut mit Kräutern aus, die früher auch als Hausapotheke benutzt wurden, oder generell mit Brauchtum. Zapf dieses Wissen an :)

Ein solcher alter Kerl ;) ist auch der gute alte Jean Puetz. Hier noch ein interessanter Link zum Schluss
 

Sonntag, 4. Januar 2015

Warum das so lange gedauert hat mit dem Blog


Seit Jahren überlege ich einen Blog zu führen. Hab die Idee mit mir rumgetragen und dann doch ein ums andere Mal wieder verworfen. Jetzt endlich konnte ich mich dazu entschließen. Endlich weiß ich,  DASS und fast noch wichtiger, WORÜBER ich schreiben will. Das fühlt sich schön an :)

Ich schreibe gern. Ich schreibe sogar so gern, dass ich immer viel zu viel schreibe. Ich fürchte, manchmal schwafle ich. Im ersten (ok *schluck* zweiten) Semester an der Uni habe ich 17 Seiten abgegeben für eine 7-9 Seiten Hausarbeit. Der Schnellhefter fiel mir neulich wieder in die Hände. Die (aus heutiger Sicht lustigen) ironischen Kommentare meines Dozenten zur Länge der Arbeit, kann man ungefähr zusammenfassen zum Kürzel "WTF??" 

Ich hab auch schon einige Guestposts für andere Blogs geschrieben. Als ich die wieder ausgegraben habe, musste ich mich ziemlich vor Scham winden. Wer liest denn 3 Millionen Drölfzigtausend Zeichen mit keinem Bild? Aber hey, Guestpost 3 war schon deutlich weniger mies als Guestpost 1, das ist doch was!

Das bewegt mich grad. Ich will das lernen. Das Editieren. Das Weglassen. Nicht nur von unnötigen Buchstaben in Blogposts, sondern auch sonst im Leben. Das Weglassen von allem, was unwichtig ist. Zu viel Hektik, zu viel "anderen Leuten gefallen wollen", zu viel Konsum, zu viel Angst vor Veränderung, zum Beispiel. Ich will viel lieber das reinholen, was für mich zählt. Genau die Buchstaben und Gedanken, die was zu sagen haben, genau die Rezepte, die auch wirklich einen leckeren Kuchen ergeben, genau die Projekte, die mir Spaß machen.
 
Vor allem auch DIE ERLAUBNIS, im Grunde nur für mich selbst schreiben zu dürfen (Wenns dann auch noch jemand liest, genial! Ich freu mich sehr, dass du hier bist lieber Leser!) 
Die Erlaubnis, jetzt hier einfach mal loszulegen. Minimalismus und Self-Care -leben- statt nur drüber zu reden (aber auch das weiterhin!). 

Die Schlussbemerkung meines Dozenten zur aufgeblasenen Hausarbeit damals? "Sprachlich hingegen gut" Klingt doch nach einem fantastischen Start für einen Blog, oder?